Geschlagen, nicht gerührt

Bäckerei Gnauck

Stollen-Traditionelles in Ottendorf-Okrilla

Gleich vorab: Weder Sean Connery noch Daniel Craig waren schon mal hier. Doch hätte eines der Drehbücher der James-Bond-Klassiker sie ins beschauliche Ottendorf-Okrilla bei Dresden geführt, vielleicht würde man heute das Bond-Bon-Mot ein wenig anders erinnern. Denn hier bei Marlon Gnauck und Christin Paulus in der Bäckerei Gnauck gilt: geschlagen, nicht gerührt.

Ton und Umgang in der Backstube sind herzlich, immer. Und wer die achtköpfige Bäckerei-Crew aus Bäckerin und Bäckern, Konditorin und Fachverkäuferinnen kennenlernt, erlebt ein echtes Team beim #echten Bäcker. Und er lernt den Dresdner Stollen in seiner traditionellsten Form kennen: den geschlagenen Stollen. Diesen findet man nur noch in wenigen kleinen Handwerksbetrieben. 

Was es damit auf sich hat? Mit einem Rundholz oder dem Handrücken wird in der Mitte des langgewirkten Stollenteigs eine Rille geformt, dann der Teig oberhalb der Rille etwas dünner gerollt und schließlich flachgedrückt. Der dünnere Teil wird sodann wieder bis zur Mitte hin umgeschlagen. So entsteht die typische traditionelle Form - ein Stollen mit runder Spitze. Klingt kompliziert, ist ja aber auch echtes Handwerk - und Teil der jahrhundertealten Stollentradition der Region. 

In der Bäckerei Gnauck wird übrigens bereits in der 5. Generation gebacken. Natürlich auch Dresdner Stollen, denn auch die Kleinstadt nordöstlich von Dresden liegt im Gebiet der geschützten geografischen Herkunftsangabe.

Mehr Infos zur Bäckerei: www.stollen-online.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/StollenGnauck oder auf Instagram: www.instagram.com/marlongnauck

 

       

"Wie keine andere Spezialität ist der Dresdner Stollen Symbol für Dresden. Egal wo man hinfährt, der Ruf unseres Stollens ist bereits vorausgeeilt. Einzigartig macht ihn, dass rund 110 Betriebe aller Größen und Unternehmensstrukturen ein gemeinsames Produkt haben. Und egal ob zwei Bäcker in der Backstube oder eben viele mehr: Uns alle verbindet unsere Tradition - eine Gemeinsamkeit, die Gemeinschaft schafft."
Stollenbäcker Marlon Gnauck

 

3 Fragen an den Stollenbäcker Marlon Gnauck

Wann essen Sie traditionell die erste Scheibe Dresdner Stollen?
Eine Woche nach dem ersten Backen. Man muss ja wissen, ob der Stollen gelungen ist. 

Was gehört für Sie zu einer Scheibe Stollen unbedingt dazu?
Ein schöner schwarzer Kaffee und Weihnachtslieder von Unheilig. 

Welche Erinnerung verbinden Sie ganz persönlich mit dem Dresdner Stollen?
Das erste Mal Stollenbacken auf dem Striezelmarkt* ... Eigentlich ist das Stollenbacken ja kein Problem; das kann man als Bäcker ja im Schlaf. Aber wenn einem plötzlich gefühlt Tausende Augen zuschauen, dann steigt auch beim echten Bäcker die Aufregung. Am Ende war aber nicht nur der Dresdner Stollen, sondern alles gut: Mit dem Lob vom erfahrenen Altmeister Rudi Maaß wurde ich verabschiedet: „Beim nächsten Mal darfst du dann alleine backen.“ Das war schon ein ganz besonderer Moment.

* Die Dresdner Stollenbäcker lassen ihr Traditionsgebäck alljährlich auf dem Striezelmarkt zum Erlebnis werden - in der Schaubackstube. Hier bäckt ein großes Team aus Altmeistern und -meisterinnen, aber auch viele Stollenbäcker und Stollenbäckerinnen, die selbst noch Tag für Tag in der eigenen Backstube stehen. Ein unglaubliches Engagement, das die Lebendigkeit des Handwerks zeigt und die besondere Dresdner Tradition aufrecht erhält. Marlon Gnauck ist einer der Dresdner Stollenbäcker, die auf dem Striezelmarkt regelmäßig Gäste aus aller Welt in die Geheimnisse des Dresdner Originals einweihen.