Traditionen, alte Bücher & ein Ort zum Träumen

Bäckerei Wippler

Handwerk = Hand in Hand

Über 400 Rezepte stehen im alten, dicken Buch von Urgroßvater Max Wippler, der 1910 die Bäckerei Wippler in Dresden gründete. Und noch heute blättern Michael, Andreas und Doreen Wippler darin. Und nicht nur das: Es wird auch gebacken, was der Groß- und Urgroßvater seinen Kunden einstmals schon als kulinarische Einladung anbot.

Alle Rezepte haben Bestand - einige von ihnen wurden in kleinen Kleinigkeiten dem Zeitgeist angepasst. Immer behutsam und doch mit einem neugierigen Blick in die Zukunft. Viele Rezepte sind im Familienbetrieb, der heute vor allem auch von Andreas und Doreen Wippler geführt wird, hinzugekommen. Eine der wichtigsten kulinarischen Erinnerungen ist das Wipplersche Dresdner-Stollen-Rezept, das auch hier wie ein Schatz gehütet wird.

Als Schatz oder wohl eher Kleinod kann man auch die Backwirtschaft in Pillnitz beschreiben. Unweit der einstigen Sommerresidenz August des Starken, Schloss Pillnitz, lädt die Bäckerei zu herrlichen Genuss- und Puderzucker-Momenten ein.  

Der Dresdner-Stollen-Tradition fühlen sich alle Wippler-Generationen verpflichtet: Als Gründungs- und noch immer engagierter Mitgliedsbetrieb des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V.  

Auch wenn der Terminkalender oftmals übervoll ist: Wenn Michael Wippler es nur irgendwie einrichten kann, legt auch er immer noch zu gern Hand an am Dresdner Stollen. Und auch ansonsten ist der Senior im Bäckerhandwerk aktiv: Bei der Gründung der Deutschen Bäckernationalmannschaft war er einer der Initiatoren. Er setzt sich in vielen verschiedenen Berufsverbänden und –vereinigungen ehrenamtlich fürs Bäckerhandwerk ein. Und seit 2015 ist er Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. "Nur ein geeinter Berufsstand ist stark", so der Präsident. "Und nur dann ist das möglich, was wir so schätzen und lieben: Handwerkskunst als ein Stück Individualität und regionale Lebenskultur."

Weitere Informationen zur Bäckerei Wippler: www.baeckerei-wippler.de, auf Facebook: www.facebook.com/baeckereiwippler oder Instagram www.instagram.com/baeckerei_wippler

       

"Mit dem Stollengenuss verbinden sich meist ganz persönliche Geschichten und Erlebnisse - Dresdner Christstollen ist immer also auch kulinarisches Erinnern."
Andreas Wippler, Bäckermeister und stellvertretender Vorsitzender des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V.

 

3 Fragen an den Stollenbäcker Andreas Wippler

Was macht Ihren Dresdner Stollen so besonders? 
Unser Wipplers Dresdner Christstollen zeichnet sich durch eine besonders saftige Krume, ein ausgewogenes Verhältnis aller Zutaten und Gewürze, eine schneeweiße Zuckerkruste und einen einzigartigen buttrigen Geschmack aus. 

Wann essen Sie traditionell die erste Scheibe Dresdner Stollen? 
Beim Fotoshooting für das Markenmagazin des Verbandes, für welches wir gern unser Backstubenmuseum bereitstellen. Dann muss natürlich immer schon Stollen gebacken werden, damit der Hauptdarsteller auch aufs Bild kommt. Ganz traditionell starten wir aber erst Ende September bzw. Anfang Oktober in die Stollenzeit. 

Welche Erinnerung verbinden Sie ganz persönlich mit dem Dresdner Stollen? 
Ich denke sofort an ganz viele Kindheitserinnerungen: In der Bäckerei meiner Eltern haben wir Kinder immer mitgemacht, haben zum Beispiel Rosinen gewaschen oder die unzähligen Stollenkartons gefalten. Die Weihnachts- und Stollenzeit war schon immer etwas Besonderes. Ganz genau erinnern kann ich mich zum Beispiel an mein erstes Dresdner Stollenfest 1995: Das war Begeisterung pur, verbunden mit der Erkenntnis, dass wir hier in Dresden einen ganz besonderen Schatz hüten. Seit 2015 arbeite ich im Vorstand unseres Verbandes mit. Hier begeistert mich die starke Gemeinschaft und die vielen kreativen Marketingaktionen, die wir Dresdner Stollenbäcker schon an den Start gebracht haben.