Puderzuckerzauber

Kleine, weiße Flocken tanzten vor dem Fenster der Backstube. Es hatte zu schneien begonnen. Und auch auf den dunklen Giganten begann etwas Weißes herabzurieseln. Denn das Buttern war beendet. „Nun fehlt noch das Finale“, hatte der Bäckermeister augenzwinkernd gesagt und eine weitere große Schüssel auf den Tisch gestellt. Und schon verteilten sich die Gesellen wieder, diesmal mit Sieben in der Hand, die gefüllt waren mit süßem Staub – Puderzucker! Dieser verwandelte den dunklen Giganten in einen strahlenden Koloss. „Ein weißer Riese“, murmelte das Mädchen. „Wahrlich, das ist er“, sagte der Bäckermeister. „Er hat auch einen Namen: Er heißt Dresdner Christstollen. Nur bestimmte Bäcker dürfen ihn backen, das Rezept ist ein langgehütetes Familiengeheimnis. Dieser Stollen hier, unser Riese, ist ein ganz besonderer, der einmal im Jahr mithilfe vieler Bäcker und Konditoren erschaffen wird.“ Es herrschte ehrfürchtiges Schweigen in der Backstube. Das Mädchen sprach als Erstes: „Und was passiert nun mit dem weißen Riesen?“

Hier geht es zu den anderen Geschichten des Stollenmärchens:

 

Ein weißer Riese ist wahrlich märchenhaft – und doch gibt es ihn wirklich, dank der emsigen Bäcker und Konditoren in Dresden und Umgebung. Im November beginnen sie, Stollenplatten zu backen, die dann in Gemeinschaftsarbeit zu einem gigantischen Dresdner Stollen zusammengesetzt werden. Zum Schluss folgt auch hier der Puderzucker – fertig ist der Riesenstollen, der Star des Dresdner Stollenfestes!

 
       

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Märchenhafte #Puderzucker­Momente gesucht!