Plätzchenbacken wie Dresdens Altmeister

Last-Minute-Geschenkidee

Raffael, Cranach, Rembrandt, Liotard und nicht zuletzt Canaletto. Ja, auch diese Namen kommen einem in den Sinn, wenn man von Dresdens "Alten Meistern" spricht. Diejenigen aber, die wissen, dass man ohne den kulinarischen meist auch dem klassischen Kunstgenuss nicht so ganz und gar verfallen kann, haben unsere Alten Meister auf jeden Fall auf dem Plan: Die echten, und immer noch so jung gebliebenen Bäcker- und Konditormeister aus den Reihen der Dresdner Stollenbäcker. Auf dem Striezelmarkt zeigen sie ihr Können und lassen gern auch probieren und mit backen.

Und nur hier gibt´s das echte Dresdner-Striezelmarkt-Plätzchenrezept.

 
       

Rezept für die Original Dresdner-Striezelmarkt-Plätzchen

Das wird gebraucht: 500 g Butter, 250 g Zucker, 50 ml Milch, 800 g Mehl, 20 g Zitronenschale, 50 g gemahlene Mandeln, 1 Pck. Vanillezucker, 1 Pck. Backpulver, 1 Prise Salz

So wird´s gemacht: Die Zutaten zu einem Teig kneten. Ausrollen. Gut durchkneten. Als Formen ausstechen. Bei 180 bis 200° für max. 10 Min backen. Danach die Plätzchen nach Herzenslust verzieren.

Ein Besuch in den Schaubackstuben auf dem Striezelmarkt

Wenn ich groß bin, werd` ich auch mal Bäcker

Mit flinken Schritten laufen Helena, Erik, Elena, Ben und Luis über den Striezelmarkt. Die schön geschmückten Buden mit kleinen Räuchermännchen und tiefroten Zuckeräpfeln scheinen sie nicht zu interessieren. Die fünf haben nur ein Ziel: die Weihnachtsbäckerei der Dresdner Stollenbäcker direkt gegenüber der Kreuzkirche.

Rauch steigt aus dem Schornstein des kleinen Häuschens. Zaghaft klopfen sie an. Als sich die Tür öffnet, empfangen sie wohlige Wärme, ein verführerischer Duft und vier Bäckermeisterinnen und Bäckermeister in schicken weißen Jacken. Auf ihrer Brust das goldene Stollensiegel. Zwei tragen eine typische Bäckermütze. "Die sehen ja aus wie echte Bäckermeister", flüstert Ben seinem Bruder ins Ohr.

 

Echte Dresdner Stollenbäcker

Und wirklich: Lieselotte Schuster, Brigitte Scholz, Bernd Rößler und Hermann Endig sind echte Meister. Jahrelang haben sie in ihren Backstuben und Konditoreien feinste Torten gezaubert, Brot, Kuchen und natürlich auch Dresdner Stollen gebacken. Die Liebe zum Beruf und die Leidenschaft für das Handwerk lässt alle vier auch heute nicht los. Und dass, obwohl sie seit vielen Jahren schon ihre Rente genießen könnten.

Ehrenamtlich arbeiten sie, so wie rund 15 andere pensionierte Bäcker und Konditoren, während der Striezelmarktzeit für den Stollenschutzverband. Nicht nur in der Weihnachtsbäckerei, sondern auch in der Schaubackstube, die die Besucher der Weihnachtsstadt Dresden am Eingang des Marktes begrüßt. Beim Stollenbacken gewähren die "alten Meister" hier Einblicke, zeigen, mit so manchem Witz auf den Lippen, die typischen Handgriffe und verraten das ein oder andere Stollengeheimnis.

Wenn kleine Gesellen backen

In der geschmückten Backstube unweit der Kreuzkirche lassen sie während der Vorweihnachtszeit Kinderherzen höher schlagen – beim Plätzchenbacken. Für einen symbolischen Betrag von fünf Euro wird hier den ganzen Tag geknetet, ausgestochen und verziert. Der Teig liegt schon bereit. Doch bevor es los geht, heißt es: »Schürze an, Mit flinken Schritten laufen Helena, Erik, Ben, Luis und Elena über den Striezelmarkt. Die schön geschmückten Buden mit kleinen Räuchermännchen und tiefroten Zuckeräpfeln scheinen sie nicht zu interessieren. Die fünf haben nur ein Ziel: die Weihnachtsbäckerei im hinteren Teil des Weihnachtsmarktes. Schiffchen auf und Hände waschen!«. Ordnung muss sein, auch wenn die Vorfreude schon so groß ist.

Die Plätzchenexperten geben den Kindern wertvolle Tipps: Zuerst die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, dann den Teig abnehmen und kräftig ausrollen, bis er wenige Millimeter dick ist. Herzen groß und klein, Sterne, Weihnachtswichtel, Nikolausstiefel – unzählige Formen liegen bereit. Elena hat sich schnell entschieden: »Ich möchte bunte Tannenbäume backen und die hängen wir dann an unseren großen Weihnachtsbaum«, freut sich die Fünfjährige. Ihre Augen strahlen, als Lieselotte Schuster ihr beim Ausstechen hilft. Und probieren muss man den Teig natürlich auch mal. »Echt lecker!«, so das Urteil der fleißigen Fünf. Jetzt wird verziert – mit Schokoladenstreuseln und buntem Zuckerkonfetti. Ein ganzes Blech voller Bäume ist es schließlich geworden. Nun schiebt Bernd Rößler die süße Ladung in den Backofen. »Vorsicht heiß!« tönt es nach zehn Minuten aus der Ecke des Ofens. Wahre Kunstwerke sind entstanden. Diese werden nun behutsam in Körbchen verpackt. Heimlich stibitzt sich Ben ein Plätzchen. Seine Augen leuchten. Es war ein wundervoller Vormittag. »Wenn ich groß bin, werd ich auch mal Bäcker«, sagt er und verabschiedet sich von den erfahrenen Meistern.