Dresdner Christstollen®
Vorhang auf! Film ab! Willkommen in den Dresdner Stollenbackstuben.
Nicht nur auf dem Striezelmarkt, sondern vor allem in den vielen kleinen und großen Backstuben im Dresdner Stollenland wird er gebacken – der Dresdner Christstollen.
Willkommen in der Stollenhauptstadt Dresden! Ist es Schnee oder ist es doch feiner Puderzucker, der hier durch die Straßen wirbelt?
Finden wir´s heraus: bei den Dresdner Stollenbäckern.
Sachsens weltberühmter Genussbotschafter
Der Dresdner Christstollen ist Kulturgeschichte, jahrhundertealte Backtradition, gelebte Leidenschaft und vor allem eines: ein Höchstgenuss. Seit Jahrhunderten hüten die Bäcker und Konditoren des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. ihre Backtradition und geben sie von Generation zu Generation weiter. Dies und die einmalige Komposition erlesener Zutaten sind das Geheimnis des unverwechselbaren Dresdner Christstollengeschmackes.
Dresdner Christstollen wird einzig in Bäckereien und Konditoreien in und um Dresden hergestellt. Der Dresdner Christstollen ist ein Rosinenstollen. Man erkennt ihn am goldenen Qualitätssiegel sowie dem EU-Siegel, das den Stollen aus Dresden als geografisch geschützte Herkunftsangabe auszeichnet.
Wie ein Dresdner Christstollen gebacken wird
Rosinen, Butter, süße und bittere Mandeln, Orangeat, Zitronat, Mehl, Milch und Hefe – so ist es überliefert – müssen Bestandteile des Teiges sein. Auch Kristallzucker, Butterschmalz, Zitronenschalenpaste, Speisesalz, Puderzucker und Stollengewürz sind in der Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. festgeschriebenen Rezeptur enthalten. Eine Zugabe von Margarine, künstlich hergestellten Aromen und direkt zugegebenen Zusatzstoffen ist nicht zulässig.
Genuss für Volk und Fürsten – Die Stollengeschichte
Der Dresdner Christstollen ist untrennbar mit der Geschichte der Kulturstadt Dresden verbunden. Ob Könige, Fürsten oder die Dresdner Bürger: Zu allen Zeiten der Stadtgeschichte spielt auch das Dresdner Traditionsgebäck eine herausragende Rolle – Stollengeschichte ist also auch Dresdner Kulturgeschichte.
Der Stollen als mittelalterliches Fastengebäck. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Dresdner Christstollen 1474 auf einer Rechnung des christlichen Bartolomai-Hospitals. Von weihnachtlichem Höchstgenuss war zu dieser Zeit aber noch nicht die Rede: Das mittelalterliche Fastengebäck bestand lediglich aus Mehl, Hefe und Wasser. Ganz im Sinne des Verzichts erlaubte die katholische Kirche in ihrer Autorität weder Butter noch Milch.
Der Butterbrief. Da die Sachsen aber schon immer ein Genießervölkchen waren, baten Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht Papst Innozenz VIII, das Butter-Verbot aufzuheben. Der Heilige Vater gab diesem statt und sandte im Jahr 1491 den "Butterbrief“ in die Regentenstadt. Von da an durften die Stollenbäcker auch gehaltvollere Zutaten verwenden.
Königlicher Genuss. Seinen Ruf als königliches Gebäck bekam der Dresdner Stollen ab 1560. Traditionell zum heiligen Fest übergaben die Dresdner Stollenbäcker ihrem Landesherrn ein oder zwei Weihnachtsstollen. In einem Zeremoniell wurde das 36 Pfund schwere Gebäck von acht Meistern und acht Gesellen durch die Stadt zum Schloss getragen.
Kurfürst Augusts Riesenstollen. Auch der wohl bekannteste sächsische Kurfürst, August der Starke, bekannte sich öffentlich als wahrer Stollen-Liebhaber. Von der Dresdner Bäckerzunft ließ er sich anlässlich des Zeithainer Lustlagers 1730 einen – seinen – Riesenstollen backen: Rund 100 Bäcker und Gesellen fertigten mit 3600 Eiern, 326 Kannen Milch und 20 Zentnern Weizenmehl einen rund 1,8 Tonnen schweren Riesenstollen. Und auch wenn dieser überdimensionale Stollen mit eigentlich stollenuntypischen Eiern und im Juni gebacken wurde, gilt er dennoch als barocker Vorläufer des heutigen Dresdner Christstollens. An Kurfürst Augusts Riesenstollens erinnert noch heute das jährlich am Sonnabend vor dem 2. Advent in Dresden stattfindende Dresdner Stollenfest.